Spezielles Röntgenverfahren
PennHip-Verfahren
Die klassischen HD-Röntgenaufnahmen werden im jungen Erwachsenenalter der Hunde angefertigt. Studien zeigen jedoch, dass ein hoher Anteil der als gut befundeten Hüften trotzdem im weiteren Hundeleben Arthrosen entwickeln. Dies stellt auch ein Problem für die Zuchteselektion dar, da betroffene Zuchthunde dann bereits ihre Veranlagung zur HD weitervererbt haben.
Das PennHIP-Verfahren misst die sogenannte Laxizität, also die Lockerheit des Hüftkopfes in der Pfanne. Je höher diese Laxizität, desto wahrscheinlicher entwickelt der Hund im weiteren Leben eine Hüftgelenkarthrose. Dieses Verfahren kann im Gegensatz zum klassischen HD-Röntgen bereits ab einem Alter von 16 Wochen angewendet werden.
Tierärzte, die PennHIP-Röntgen durchführen, durchlaufen zuvor einen speziellen Zertifizierungsprozess. Die angefertigten Röntgenaufnahmen werden in einer zentralen Datenbank gespeichert und zu wissenschaftlichen Zwecken überwacht, um weitere Erkenntnisse zur HD, ihrer Erblichkeit und Vorhersagbarkeit zu gewinnen. Regelmäßig werden wissenschaftliche Veröffentlichungen zu neuen Erkenntnissen verfasst und geteilt.
Die Röntgenaufnahmen werden in einer kurzen Narkose angefertigt. Insgesamt drei Röntgenaufnahmen sind notwendig: eine gestreckte Aufnahme des Hüftgelenks (Abbildung 1), eine gebeugte Aufnahme, in der die Hüftgelenke komprimiert werden (Abbildung 2), sowie eine Distraktionsaufnahme (Abbildungen 3 und 4). Hierbei wird eine spezielle Vorrichtung, der sogenannte Distraktor, zwischen die Hinterbeine gelegt, und die Hüftgelenke schonend über den gepolsterten Distraktor gebeugt, so dass die Lockerheit der Hüftgelenke röntgenologisch sichtbar und messbar wird. Die Röntgenbilder werden dann von zentraler Stelle befundet.
Abbildung 1:
gestreckte Röntgenaufnahme der Hüfte
Abbildung 2:
komprimierte Aufnahme der Hüfte
Abbildung 3:
Distraktionsaufnahme eines Hundes mit sehr guten, stabilen Hüftgelenken
Abbildung 4:
Distraktionsaufnahme eines Hundes mit deutlicher Laxzitiät der Hüftgelenke