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Rund um das Thema Augen

Häufig gestellte Fragen

Wie wir Menschen auch, sind unsere Haustiere bei einer Augenerkrankung in ihrer Gesundheit und Lebensqualität beeinträchtig. Wir haben Ihnen hier die Antworten auf häufig gestellte Fragen im Zusammenhang mit Augenproblemen bei Haustieren sowie interessante Fakten rund um die Augen unserer Lieblinge zusammengestellt.

Kann mein Hund Farben erkennen?

Die Netzhaut von Säugetieren, einschließlich des Menschen, setzt sich aus verschiedenen Zelltypen zusammen, darunter Stäbchen und Zapfen. Diese spezialisierten Sinneszellen sind in der Lage, Licht in elektrische Impulse umzuwandeln. Die Stäbchen sind hauptsächlich für das Sehen in der Dämmerung und Dunkelheit zuständig, während die Zapfen das Farbensehen ermöglichen. Es ist wichtig zu betonen, dass die Zapfen im menschlichen Auge andere spektrale Sensitivitäten als bei unseren Haustieren aufweisen.

Hunde besitzen beispielsweise ein dichromatisches Farbsehen, was bedeutet, dass sie zwei Farben unterscheiden können. Diese Farben liegen im kurzwelligen Bereich bei etwa 440 nm (blau) und im mittleren Bereich bei etwa 550 nm (gelb). Im Vergleich dazu verfügt das menschliche Auge über ein trichromatisches Farbensehen, welches die Unterscheidung von drei Farben ermöglicht. Diese Farben sind im kurzwelligen Bereich bei etwa 420 nm (blau), im mittleren Bereich bei etwa 530 nm (grün) und im langwelligen Bereich bei etwa 700 nm (rot) angesiedelt. Das menschliche Auge kann auch Mischfarben erkennen, wobei feine Unterschiede von 1 bis 2 nm Wellenlänge in den Farbtönen wahrgenommen werden können. Katzen verfügen über ein trichromatisches Sehen, Vögel können beispielsweise sogar Infrarot erkennen.

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Die Welt aus der Sicht eines Menschen
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Die Welt aus der Sicht eines Hundes

Dies hat beispielsweise zur Konsequenz, dass rotes oder orangefarbenes Hundespielzeug auf einer grünen Wiese von ihrem vierbeinigen Begleiter nur schwer erkannt werden kann.

Warum leuchten die Augen im Dunkeln?

In der oberen Hälfte des Augenhintergrunds befindet sich ein besonderer, etwa dreieckiger Bereich, der als Tapetum lucidum bezeichnet wird. Hier wird das einfallende Licht reflektiert und durch die resultierende Reflexion erscheinen uns die Augen als leuchtend. Dabei werden die Photorezeptoren im Auge erneut stimuliert. Das Tapetum lucidum fungiert daher als eine Art Restlichtverstärker, der es Hunden und Katzen ermöglicht, auch bei Dunkelheit noch zu sehen. Wir verfügen nicht über eine solche Struktur.

Warum werden mit zunehmendem Alter die Augen meines Hundes / meiner Katze immer trüber?

Die Linse eines jungen Säugetiers oder Menschen ist normalerweise völlig klar. Nur etwa 5% des einfallenden Lichts werden gestreut. Diese bemerkenswerte Transparenz dieses einzigartigen Gewebes wird durch die geringe Anzahl von Zellen sowie einer präzisen Anordnung der Linsenfasern in der Linse erreicht.

Die Linse wächst über das gesamte Leben hinweg, wobei die neu gebildeten Fasern schichtartig übereinander gelegt und zum Zentrum der Linse hin komprimiert werden. Diesen Vorgang nennt man auch Nukleosklerose. Im Laufe der Zeit verliert die Linse allmählich an Elastizität, eine Weitsichtigkeit entsteht und bei einfallendem Licht erscheint der Linsenkern trüber. Diese Alterserscheinung sollte jedoch nicht mit dem Grauen Star verwechselt werden, da bei diesem eine Seheinschränkung bis zur Blindheit auftritt, bei der Nukleosklerose jedoch „nur“ eine Fehlsichtigkeit.

Was ist der graue Star?

Der Begriff „Grauer Star“ wird auch als Katarakt bezeichnet (abgeleitet von „kataraktos“ aus dem Griechischen, was „der Wasserfall“ bedeutet). Die Transparenz der Linse wird durch die präzise Anordnung der Linsenfasern und einer geringen Zahl an Zellkernen erreicht. Jede Art von Trübung in der Linse, die durch eine Unterbrechung des streng dreidimensionalen Musters der Linsenfasern verursacht wird, wird als Katarakt bezeichnet.

Bei vielen Tieren ist die Neigung zu Katarakten erblich bedingt, wie beispielsweise der Golden Retriever, Labrador Retriever und Cocker Spaniel. Katarakte können jedoch auch sekundär durch Stoffwechselstörungen entstehen. Ein klassisches Beispiel ist die diabetogene Katarakt, die durch Diabetes verursacht wird. Darüber hinaus können Katarakte auch als Folge von primären Netzhauterkrankungen auftreten, wie beispielsweise bei der progressiven Retina Atrophie (PRA).

Wie wird der graue Star beim Hund behandelt?

Prinzipiell existiert keine medikamentöse Behandlung für Katarakte; lediglich ein chirurgischer Eingriff kann im Fall von Erblindung die Sehfähigkeit wiederherstellen.

Es ist jedoch nicht zwingend erforderlich, jede Katarakt operativ zu behandeln. Oft handelt es sich lediglich um kleine Trübungen in der Linse, die weder Veränderungen aufweisen noch das Sehvermögen beeinträchtigen.

In solchen Fällen ist eine Operation nicht notwendig. Ebenso werden Patienten, die an Netzhautablösung oder Netzhautdegeneration leiden, nicht operiert, da ein chirurgischer Eingriff für sie keinen Nutzen bringen würde.

Ob eine Operation für das einzelne Tier sinnvoll ist, muss für jeden Fall gesondert entschieden werden. Auch hier ist eine vollständige Augenuntersuchung dabei unerlässlich.

Was ist der grüne Star?

Der grüne Star, auch als Glaukom bezeichnet, beschreibt die leider oft unumkehrbaren Schädigungen an Netzhaut und Sehnervenkopf, welche durch einen über längere Zeit erhöhten Augeninnendruck ausgelöst werden. Umgangssprachlich bezeichnet er einen erhöhten Augeninnendruck. Die Druckerhöhung resultiert aus einem gestörten Kammerwasserabfluss bei gleichzeitig gleichbleibender Produktion.

Die Konsequenzen beinhalten neben starken, migräneartigen Kopfschmerzen auch eine nicht reversible Schädigung der Netzhaut, was innerhalb weniger Tage zur dauerhaften Erblindung führen kann. Falls der Verdacht auf einen erhöhten Augeninnendruck besteht, sollte so schnell wie möglich ein auf Augenheilkunde spezialisierter Tierarzt aufgesucht werden.

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